Bisher ist die UNO ihrem erklärten Ziel keinen Schritt näher gekommen.
Die Aussichten für einen Erfolg bei der Angebotsbekämpfung sind schlecht wie eh und je. In Kolumbien erwarten die USA sogar eine Zunahme der Produktion; in Bolivien und Peru könnte die Situation wieder außer Kontrolle geraten, da es keine echten Alternativen für die Bauern gibt und die Coca-Preise steigen. Mit den Taliban in Afghanistan wird über eine Reduktion der Anbauflächen zwar verhandelt, aber wie den Berichten des Observatoire Géopolitique des Drogues (OGD) zu entnehmen ist, bestehen kaum ernsthafte Absichten. In Myanmar dürfte laut OGD auch die Militärregierung im Schlafmohnanbau involviert sein, und in manchen Anbaugebieten schießen vermehrt Amphetaminlabore aus dem Boden, um den wachsenden asiatischen Markt zu versorgen.
Was die Nachfrage betrifft, schätzt das UNDCP die Zahl der Menschen, die zumindest einmal im vergangenen Jahr Opiate, Kokain oder Cannabis konsumiert haben, auf weltweit acht bzw. 13 Millionen und 141 Millionen. ATS-Drogen dürften jährlich von etwa 30 Millionen Menschen probiert worden sein, wobei der Konsum in den USA und Westeuropa eher stagniert, jedoch in Ost- und Südostasien zunimmt. Generell ist eine klare Unterscheidung zwischen Produktions- und Konsumländern nicht mehr feststellbar: Ein Großteil der Opiat-KonsumentInnen lebt in Iran, Pakistan oder Indien, während der Kokainkonsum in Lateinamerika zunimmt. Der Kokainkonsum in den USA scheint ebenso zu stagnieren wie der Heroinmarkt in Westeuropa. Bei Kokain wird eine leichte Zunahme in Westeuropa vermutet, während der Konsum von Opiaten in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion steigt.
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